Das

Museum Papiermühle Weddersleben

Geschichte  

befindet sich an traditionsreicher Stelle, denn bis 1991 stand hier an einem Ausläufer der Bode eine der ältesten Papierfabriken Deutschlands.
Im Jahre 1549 errichtete der Papiermacher Friedrich Duricke auf der Grundlage eines Erbzinsbriefes des Grafen Ulrich zu Regenstein und Blankenburg an dieser Stelle die erste Papiermühle. Generationen von bedeutenden Papiermachern wirkten hier. So zeugen verschiedene Wasserzeichen und ein datierter Riesaufdruck von 1638 vom Schaffen des Papiermachers Peter Bollau. Nach seinem Tod 1677 erwarb Matthias Franke die Mühle, die damit 222 Jahre im Besitz der Familie Franke verblieb. Leopold August Francke (1793 – 1845) wurde bekannt durch zwei Erfindungen: den Knotenfänger und den Formenstuhl, einen Drahtwebstuhl zur Herstellung von Velin-Schöpfformen.
 

Übrigens, fast wäre Weddersleben im 18. Jahrhundert einziger Hoflieferant der preußischen Könige geworden...

Wedderslebener Schreibpapier mit dem Schwan und den Regensteiner Hirschhörnern als Wasserzeichen war weithin berühmt wegen seiner hervorragenden Qualität.

Nachdem Leopold Friedrich Franke 1899 Konkurs anmelden musste, investierten die neuen Besitzer in moderne Technik, so dass fortan die Papierfabrik mit Gewinn arbeitete. Ein Jahr später kaufte Ludwig Keferstein aus einer der bedeutendsten Papiermacherfamilien die Fabrik. Sein Nachfolger Kurt Keferstein wird von 1947 bis 1949 letzter Besitzer. Am 1. April 1949 wird die Papierfabrik volkseigener Betrieb.

1991 musste die Papierfabrik schließen, da sie dem starken Druck der Konkurrenz nicht mehr gewachsen war .
Aus dem letzten noch bestehenden Gebäude der Papierfabrik, der ehemaligen Schmiede, entstand 1996/97 durch ABM und mit Unterstützung durch Mitarbeiter der Lebenshilfe ein kleines Museum mit angegliederter Handschöpferei. Im April 1998 wurde das Museum-Papiermühle eröffnet. Die Einweihung des von einem Wasserrad angetriebenen Stampfwerkes erfolgte anlässlich der 450-Jahrfeier der Papiererzeugung in Weddersleben am 12. September 1999.

Eine weitere Attraktion bildet der Papiergarten. Hier werden Pflanzen angebaut, deren Fasern zur Papierherstellung dienten.  

Im Anschluss an Ihren Museumsaufenthalt besuchen Sie unser Museumscafe.

Di. - So. 10.00 Uhr - 17.00 Uhr

 

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